Der erste Anlauf
Im Oktober 1951 tritt deshalb der Kirchenvorstand mit dem Ansinnen, in Berbersdorf eine Baracke aufzustellen, um der Gemeinde eine eigene kirchliche Heimat zu schaffen, an das Landeskirchenamt heran. Da die Gemeinde die geschätzten Kosten in Höhe von 7.000,- Mark nicht allein aufbringen kann, wird um Unterstützung gebeten.
Die Antwort ist ernüchternd. Obwohl die Notwendigkeit durchaus anerkannt wird, bestehen bis auf weiteres keine Möglichkeiten der finanziellen Hilfe. Außerdem werden große Schwierigkeiten - offensichtlich aus der Erfahrung ähnlicher Vorhaben - beim Genehmigungsverfahren erwartet.
Der Kirchenvorstand bleibt aber nicht untätig. Ein vorliegendes Angebot zum Erwerb einer gebrauchten Baracke zum Preis von 5.000,- Mark liegt inzwischen vor, vermittelt durch Herrn Baumeister Paul Wende aus Rosswein. Hinzu kämen die Kosten für Abbau und Transport, Aufstellung und Installation. Nun wird der Architekt Karl Gerlach aus Chemnitz erstmalig wirksam. Er rät vom Einsatz einer gebrauchten Baracke ab, da nach seiner Schätzung die Kosten doch sehr hoch würden und in keinem rechten Verhältnis zum Ergebnis stünden. Er schlägt den Bau eines neuen massiven Gebäudes vor.
Der zweite Anlauf
Nachdem weitere Bemühungen um den Erwerb einer preisgünstigen gut erhaltenen Baracke endgültig gescheitert sind, wird zielstrebig an der Vorbereitung der Errichtung eines neuen Gebäudes gearbeitet. Zunächst gilt es, einen geeigneten Standort zu finden. Der Gutsbesitzer Martin Wolf erklärt sich bereit, ca. 400 qm Land zur Verfügung zu stellen.
Zu Beginn des Jahres 1952 kommt es zu ersten Verhandlungen mit dem Rat des Kreises Döbeln. Da im gleichen Jahr im Zuge der Kreisreform der neue Kreis Hainichen entsteht, verzögert sich zunächst die Bearbeitung.
Im Januar 1953 ergeben sich neue Schwierigkeiten. Der Bürgermeister der Gemeinde Berbersdorf , Herr Behring, teilt dem Pfarrer unter Nennung sehr fadenscheiniger Gründe mit, dass „... die Gemeindevertretung einen Verkauf von Bauland durch Herrn Martin Wolf zum Bau eines Unterrichtsraumes einstimmig ablehnt.“
Verschärfend kommt dazu, dass ab März 1953 in den Räumen der Schule keine kirchlichen Veranstaltungen mehr erlaubt sind.
Weiter führt der Bürgermeister aus, dass der Bau an einem anderen Standort entstehen solle, wo auch dem Wunsch der Berbersdorfer Einwohner nach Errichtung eines Friedhofes nachgekommen werden könne.
Im gleichen Monat wird das Staatliche Büro für Stadt – und Dorfplanung Dresden eingeschaltet. Durch einen Architekten dieser Dienststelle wird der Kirchgemeinde im März des gleichen Jahres ein Entwurf übergeben, der „....für die dortige schöne Landschaft den richtigen Typ einer kleinen Bergkirche....“ zeigt. Dieses Bauwerk soll am östlichen Ortsrand am Ende der heutigen Südstraße eingeordnet werden. Leider fällt dieser schöne Entwurf dem Mangel an Geld und Material zum Opfer.